[Rezension] Mary E. Pearson - Der Kuss der Lüge

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Autor: Mary E. Pearson
Titel: Der Kuss der Lüge
Original Titel: The Kiss of Deception
Reihe: Band 1 von 4
Seiten: 560
Verlag: Bastei Lübbe
Veröffentlichung: 16. Februar 2017
Gelesen als: E-Book
ISBN: 978-3-7325-4121-8
Preis: 13.99 €

Inhalt:
Sie befahl, und das Licht gehorchte ihr. Auf einen Wink von ihr fielen Sonne, Mond und Sterne auf die Knie und erhoben sich wieder. Es war einmal eine Prinzessin, mein Kind, und die ganze Welt lag ihr zu Füßen … Blonde Locken, ein warmer Blick, freundlich – der eine. Dunkle Augen, braungebrannt, ein beunruhigendes Lächeln – der andere. Gleich zwei Männer sind es, die Lias Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Es ist der erste Abend, an dem Lia als Schankmädchen in der Taverne arbeitet. Dabei ist sie eigentlich eine Prinzessin. Doch sie ist auf der Flucht, weggelaufen von zu Hause, weil sie sich nicht auf die Ehe mit einem Prinzen einlassen wollte, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hat. Was sie nicht ahnt, einer der beiden Männer ist der Prinz, gegen den sie sich entschieden hat. Und der andere ein Mörder, losgeschickt, um Lia zu töten. Während Lia sich zu beiden hingezogen fühlt, ahnt sie nicht, dass sie längst in größter Gefahr schwebt...

Zitate:
„Heute war der Tag, an dem tausend Träume sterben mussten und ein einzige geboren wurde.“

„Ich selbst war nun die Herrin meines Schicksals – und kein Stück Papier, das mich mit einem Runzelprinzen vermählte. Endlich war ich von alldem befreit.“

„Er forderte mich bei allem, was ich sagte, heraus, aber er hörte auch aufmerksam zu. Er hörte zu, als wäre jedes Wort wichtig, das ich sagte.“

Meine Meinung:
Der Kuss der Lüge hatte ich schon eine ganze Weile im Auge, denn im englischsprachigen Raum wurde das Buch ganz schön gehyped. Als ich es dann auf NetGalley entdeckt habe, musste ich einfach mein Glück versuchen und bin dem Verlag für das Rezensionsexemplar wirklich dankbar.
Ich bin mir sehr hohen Erwartungen an das Buch gegangen, weil ich so viel gutes gehört habe und es hörte sich auch nach einem Buch ganz nach meinem Geschmack an. Dementsprechend habe ich mich natürlich sehr gefreut, als ich das Buch endlich beginnen konnte und musste leider schnell feststellen, dass das Buch in mir keinerlei Begeisterung hervorrufen konnte.
Der Einstieg ist mir nicht schwer gefallen und bis es zum eigentlichen Plot kommt, muss man nicht lange warten. Mir ist sehr schnell aufgefallen, wie bildhaft das Buch ist. Das hat mir sehr gut gefallen, denn ich konnte mir alles sehr gut bildlich vorstellen und ich konnte mich auch sehr schnell in dem Buch und der Welt orientieren. Zu Anfang schien das Buch auch noch sehr vielversprechend zu sein und ich habe mich darauf gefreut, weiterzulesen.
Leider ist mir bei dem Buch recht schnell langweilig geworden. Die Handlung bewegte sich nicht von der Stelle und ich hatte das Gefühl, dass wir uns im Kreis drehen würden. Zum Ende hin nahm das Buch ein wenig an Fahrt auf, aber wirklich packen konnte es mich dort ebenfalls nicht. Auch die Umsetzung, mit der Frage, wer der Prinz und der Mörder ist, fand ich absolut nicht gut umgesetzt. Ich musste nicht viel vom Buch lesen und ich wusste, wer der Prinz und wer der Mörder ist. Das hätte definitiv besser umgesetzt werden können. Vielleicht wäre es anders gewesen, wenn wir nicht so häufig aus der Sicht des Prinzen oder des Mörders gelesen hätten.
Mit dem Liebesdreieck konnte man ja schon Anfang an rechnen und das hat mich auch wenig gestört, aber was mich gestört hat ist, dass es quasi nur eine Liebesgeschichte im Fantasy-Setting ist. Ich hatte das Gefühl, dass das einzige, was in irgendeiner Art und Weise an Fantasy erinnert hat, waren die Namen, die Welt und die Gabe, von der aber leider ganz schön wenig die Rede war und man auch erst zum Ende hin ein wenig mehr über sie erfahren hat. Glücklicherweise war der Weltenbau nicht schlecht, aber man hätte sicher noch etwas tiefer in die Materie gehen können, denn ich bin mir sicher, dass hinter allem noch eine Menge mehr steckt.
Lia fand ich als Protagonistin toll. Sie war nicht diese hilflose Prinzessin, wie man sie oft in den typischen YA Fantasybüchern findet, sondern sie war schlagfertig und wusste sich zu wehren. Sie hatte definitiv ihren eigenen Kopf, was mal ganz erfrischend war. Den Prinzen und den Mörder fand ich beide allerdings etwas langweilig und flach, wobei ich den Mörder etwas interessanter fand. Trotzdem habe ich mich für beide nicht wirklich interessiert. Generell habe ich mich nur für einen Charakter richtig interessiert und das war ausgerechnet ein Nebencharakter, welcher leider nicht sehr häufig auftauchte.
Das Ende hat mich leider auch wieder nicht großartig packen können. Es nahm zwar, wie ich schon erwähnte, etwas an Fahrt auf, aber dadurch, dass der Großteil des Buches schon so schleppend und langweilig war, hätte das Ende auch nichts mehr herausreißen können. Leider fand ich das Ende aber auch wieder recht typisch, sodass es keine große Überraschung war und der Twist war in meinen Augen ja sowieso sehr schwach.

Fazit:
Der Kuss der Lüge ist wohl eines der schwächsten Fantasybüchern, die ich je gelesen habe. Es war jetzt nicht absolut schlecht, aber es hat mich auch absolut nicht beeindrucken oder fesseln können. Ich bin mir selber nicht sicher, ob ich die Reihe weiter verfolgen werde, auch wenn ich Potential sehe, dass die Reihe nach dem Auftakt noch etwas besser wird.


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4 Comments

  1. Huhu,

    ich kann dir in so vielen Punkten aus vollem Herzen zustimmen. Für mich war die Prinz/Mörder Geschichte auch sofort nach ein paar Seiten ersichtlich. Ich finde, man hätte das deutlich besser verpacken können.
    Die Liebesgeschichte war mir auch ein Dorn im Auge, denn dadurch ging es auch in der eigentlichen Geschichte überhaupt nicht weiter und ich habe mich ganz schön gelangweilt.

    Liebe Grüße
    Sandra

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    1. Du bringst es auf den Punkt. Ich habe ganz schnell nur noch die Augen verdreht und habe gehofft, dass ich das Buch schnell beenden kann

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    2. Ich auch, leider habe ich an dem Buch total lange gehockt, da ich so wenig Lesezeit hatte. :-/

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    3. Bei mir ging es zum Glück recht schnell, aber auch nur, weil ich wirklich viel Zeit zum Lesen finde

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